Die Corona-Pandemie wirkt sich auf Arbeit aus, sie stellt auch unsere Beratungsangebote vor neue Herausforderungen. Anlass für unsere Mitarbeiter*innen des AWO Lore-Agnes-Hauses die Teamer*innen und Gesundheitswegweiser*innen des Liebes-Welten Parcours auf diese besondere Situation vorzubereiten und im Umgang mit neuen Fragestellungen zu schulen.
Dafür kamen neun Teamer*innen im AWO Lore-Agnes-Haus natürlich mit genügend Abstand, Mund-Nasen-Masken und unter Wahrung der Hygienevorschriften zusammen, um sich den Themen Corona und Liebe sowie Corona und Sexualität zu widmen. Intensiv beschäftigte die Teilnehmenden dabei die Fragestellung, wie es noch besser gelingen kann, angesichts zahlreicher verunsichernder Fakemeldungen die Community mit verlässlichen Informationen zu versorgen.
Im zweiten Teil des Schulungsangebotes ging es um den Umgang mit Rassismus, dessen Auswirkungen auf Betroffene und Strategien gegen Diskriminierung. Dabei wurde es sehr emotional, da alle Teamer*innen bereits eigene Erfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung machen mussten, ihnen aber auch in ihrer eigenen Community immer wieder rassistische Vorurteile begegnen. Unterstützung im Umgang damit erhielten sie von Meral Renz und Matthias Biermann, die die Teamer*innen informierten, wie sie bei Rassismus in Alltagssituationen intervenieren und Stellung beziehen, aber auch, wo die Teamer*innen des Liebes-Welten Parcours im Bedarfsfall Hilfe erhalten können.
Wie wichtig es ist, diese Themen auch immer wieder mit Betroffenen zu diskutieren, zeigte die Rückmeldung eines Teamers aus dem Senegal: „Ich dachte, nur Schwarze würden diskriminiert. Heute habe ich erfahren, dass auch andere Menschen von Rassismus betroffen sind". Allein dieser Erkenntnisgewinn motiviert, auch zukünftig weiter die Kolonisierung als Ursache des Rassismus, strukturellen Rassismus in Deutschland und positive Diskriminierung zu thematisieren bis ein jeder weiß: Rassismus ist keine Meinung. Rassismus ist ein Verbrechen!